Komisch und berührend zugleich: die Lebenserinnerungen von Joachim Meyerhoff auf der Bühne
Tickets: 37 / 35 / 33 / 31 / 29 €
Joachim Meyerhoff hat sie alle gespielt, die großen Rollen am Theater von Shakespeare, Goethe, Ibsen, Molière, Büchner, Schnitzler bis Thomas Bernhard, Beckett, Schimmelpfennig. Und das im Wesentlichen an zwei großen deutschsprachigen Bühnen: dem Hamburger Schauspielhaus und dem Wiener Burgtheater. Aber dennoch zog es ihn schon immer – wie er im dritten Teil ‚Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke!‘ seiner Buch-Tetralogie ‚Alle Toten fliegen hoch‘ schon als Schauspielschüler der Falckenbergschule München feststellte – zur kleinen Form des Ein-Mann-Vortrags, der Lesung. In insgesamt 6 Lesezyklen, zunächst am Burgtheater, von denen dann vier Buchausgaben erschienen, erzählte der in Schleswig aufgewachsene Schauspieler von seiner Kindheit und Jugend – und das vor regelmäßig ausverkauftem Haus. Die vier Bücher, die er aus den Vorträgen zusammenstellte ‚ Amerika‘, ‚Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war‘, ‚Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke‘ und ‚Die Zweisamkeit der Einzelgänger‘ erschienen in schneller Folge 2011, 2013, 2015 und 2017 und vor allem die ersten drei waren sofort Bestseller. Was Wunder also, dass sie jetzt zurückgekommen sind ans Theater. Und das ganz in der Nähe von Meyerhoffs Heimat. Am 7. September 2017 ging die Premiere von ‚Wann wird es wieder so, wie es nie war‘ über die Bühne des Theaters in Hamburg-Altona. Das ‚Hamburger Abendblatt‘ lobte zwei Tage später: „Es ist, zugegeben, eine sehr dankbare Aufgabe, den Bestseller „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ von Joachim Meyerhoff auf die Bühne zu bringen. Das zweite Buch des Lebenserinnerungsprojektes, in dem der Schauspielstar von Burgtheater und Schauspielhaus seine Kindheit und Jugend verarbeitet, avancierte mit seinen humorigen Betrachtungen des ganz normalen Familienwahnsinns zum Bestseller. Regisseur Christof Küster hat aus dem Stoff eine absolut hitverdächtige Uraufführung am Altonaer Theater gezaubert.“
Meyerhoff hat mit seinen zu einem großen Teil autobiographischen Texten durchaus die im übergreifenden Titel genannten ‚Toten‘ im Blick. Er machte nie einen Hehl daraus, dass er die Traumata verarbeiten wollte, die ihm der plötzliche Verkehrstod seines Bruders, der frühe Tod des Vaters und das Ableben seiner verehrten Großmutter, der sehr erfolgreichen Schauspielerin Inke Birkmann, in seiner Jugend verursacht hatten. Aber das düster scheinende Motto ‚Alle Toten fliegen hoch‘ führt irre. Denn Meyerhoff ist ein begeisterter Erzähler, er zeichnet liebevolle Portraits seiner zwei Brüder, seiner Eltern, seiner Großeltern und überzieht mit schonungslosem Blick für alles Absurde, Komische nicht nur seine Umgebung, sondern auch seine eigene Entwicklung: „Eine Kindheit in der Anstalt – was im ersten Moment seltsam klingt, ist für den 10jährigen Josse Alltag. Sein Vater leitet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Schleswiger Hesterberg, seine Mutter organisiert den Alltag, und die Brüder ärgern ihn. Klingt alles irgendwie normal und doch wieder nicht. Joachim Meyerhoff erzählt in dieser zum Teil autobiographischen Geschichte auf liebevolle und humorvolle Weise von einer ganz normalen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, die aneinanderhängt, aber auseinandergerissen wird. Und von einem Vater, der zwar in der Theorie glänzt, in der praktischen Welt aber seine Schwierigkeiten hat. … Schreiend komisch und dann wieder tief berührend zeichnet … Joachim Meyerhoff Figuren und Situationen in seinem Roman, die für Außenstehende alles andere als normal erscheinen. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was ist schon normal?“ (Altonaer Theater) Freuen kann sich der Theaterring auch auf die Ausführenden, die die aus der Uraufführung sind, und vom Hamburger Abendblatt gelobt wurden: „Das bis in die Nebenrollen hervorragend besetzte Ensemble begeistert das Publikum mit Spiel- und Fabulierlust, ohne seine sensiblen Figuren zu verraten.“