Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti
Tickets: 37 / 35 / 33 / 31 / 29 €
„‘Die Braut von Lammermoor‘ ist eines der besten Bücher der Weltliteratur, und sollte absolute PFLICHTLEKTÜRE für alle Schriftsteller sein!“, meinte ein Blogger im Jahre 2010 bei Amazon begeistert zum Werk des Sir Walter Scott. Während solcher Enthusiasmus über eine Romeo-und-Julia-Tragödie in den schottischen Lowlands in unseren Tagen wohl eher verwundert, kam man zu Beginn des 19. Jahrhunderts an Scotts Romanen mit der wilden schottischen Landschaft als Backdrop nicht vorbei: So unterschiedliche Kulturschaffende wie Goethe, Droste-Hülshoff und Fontane verschlangen sie. Und so gelangten die sanften grünen Lammermuir Hills südöstlich von Edinburgh in eine der genuin italienischen Erfindungen: die Belcanto-Oper. Zwei verfeindete Adelsfamilien im Schottland des 16. Jahrhunderts, zwei unglücklich Liebende trotz der blutigen Familienfehde zwischen ihren beiden Elternhäusern: Diese schottische Variante von „Romeo und Julia“ wurde einer der größten Erfolge des italienischen Belcanto-Spezialisten Gaetano Donizetti.
Die Geschichte ist natürlich höchst tragisch und kaum jemand überlebt, wie sich das für eine Tragödie gehört: Wie einst Romeos und Julias Familien in Verona sind die schottischen Familien Ravenswood und Lammermoor tief verfeindet. Lucia di Lammermoor hat sich unglücklicherweise trotzdem in Edgardo von Ravenswood verliebt und er in sie und sie treffen sich heimlich am Brunnen,schwören sich trotz der Feindseligkeit ihrer Familien die Treue und tauschen zur Bekräftigung Ringe.
Lucias Bruder Lord Enrico hat aber mit der Schwester sowieso anderes vor: Sie soll ihn und die gesamte Familie aus ihrer finanziellen Notlage retten, indem sie den reichen Lord Arturo Bucklaw ehelicht. Nach ein paar Monaten wird Edgardo als Botschafter nach Frankreich geschickt und kann seine Geliebte nur noch mit Briefe erreichen. Um auch das zu unterbinden, fängt ihr Bruder Enrico die Brief ab und ändert deren Inhalt. Lucia bekommt zu lesen, dass Edgardo ihr angeblich gesteht, dass er eine andere Frau gefunden hat, die er liebt. Lucia ist entsetzt und wütend und unterschreibt den vom Bruder und ihrem Erzieher Raimondo von ihr geforderten Ehevertrag mit Arturo Bucklaw. Mitten in der Zeremonie taucht Edgardo auf und fragt die völlig konsternierte Lucia, ob es wirklich stimme, dass sie nun einen anderen liebe. Als Lucia das bejaht, reißt er ihr den Ring vom Finger und verflucht sie. Noch in der Nacht fordert Enrico Edgardo zum Duell. In die ausgelassen weiterfeiernde Hochzeitsgesellschaft platzt Raimondo mit der Nachricht, Lucia habe ihren Gatten Bucklaw im Hochzeitsbett getötet. Lucia erscheint mit blutverschmiertem Kleid im Saal; offenkundig ist sie wahnsinnig geworden. In ihrer großen Wahnsinnsarie, deren rasende Koloraturen durch die Begleitung mit einer Glasharfe von Donizetti musikalisch noch eindringlicher gestaltet wurde, fleht sie ihren Geliebten um Vergebung ihrer Schuld an. Als Edgardo im Morgengrauen auf das Duell mit Enrico wartet, erfährt er von Raimondo von Lucias Wahnsinn und Tod. Völlig verzweifelt stürzt er sich in sein Schwert, da sein Leben ohne sie keinen Sinn mehr hat.
Das Werk mit hochdramatischer Handlung einschließlich Duell im Morgengrauen und Mord in der Hochzeitsnacht sowie die ungeheuer kraftvolle, berührende und bewegende Musik mit der berühmten Wahnsinnsarie der Lucia war bei der Uraufführung 1835 in Neapel ein triumphaler Erfolg. Die Rolle der Titelheldin erfordert einen sehr gut geführten lyrisch-dramatischen Koloratursopran. Viele große Interpretinnen haben der „Lucia“ ihre Stimme verliehen, so Maria Callas, Joan Sutherland oder Anna Netrebko. Auch die Tenor-Partien Edgardos und Bucklaws und Enricos Bass-Partie sind immer wieder von den bedeutendsten Sängern ihrer Zeit interpretiert worden.
Das Publikum kann sich laut Aussage der Hofer auf „eine spannende Geschichte, hochklassige SängerInnen, die bewährten Hofer Symphoniker und nicht zuletzt auch auf eine Glasharmonika freuen, die Donizetti prominent in seiner Oper eingesetzt hat – Belcanto vom Feinsten!“