In der beschaulichen Gemeinde Huisum zerbricht
ein Krug, doch der wahre Schaden geht
weit über das Offensichtliche hinaus. Dorfrichter
Adam (Jörg Schüttauf) liegt verletzt im Krankenhaus
– doch was geschah wirklich zwischen ihm
und der Tochter von Marthe? Die Dorfgemeinschaft
verschließt die Augen vor der Wahrheit,
bis die neue Gerichtsrätin Walter anreist und
Adam sich selbst anklagt.
„Der zerbrochene Krug“ wird hier nicht nur als
Komödie erzählt, sondern als Kommentar zur
modernen Wahrnehmung des Opferseins. Adam
wird nicht als Täter, sondern als Opfer dargestellt.
Sein Opferstatus hat mehr Einfluss als die
Wahrheit. Dies erleben wir auch in Medien oder
Politik wie z. B. bei Donald Trump. Lügen und
Selbstinszenierung sind mächtige Werkzeuge.
Tickets: 45 / 43 / 41 / 39 / 37 €
Mit ihrem kraftvollen und mehrfach preisgekrönten
Monolog, der vor dem Hintergrund der #MeToo-
Bewegung entstand, eroberte die Dramatikerin
und ehemalige Rechtsanwältin Suzie Miller das
Publikum in Sydney, London und New York. Auch
auf deutschen Bühnen lässt der Erfolg nicht auf
sich warten: Tessa (Anna Schindlbeck) hat es geschafft!
Aus dem Arbeiterkind wurde eine gefragte
Strafverteidigerin. Sie vertritt erfolgreiche Männer,
die wegen sexueller Übergriffe vor Gericht stehen.
Die boxt sie raus, denn ein guter Verteidiger erzählt
lediglich die beste Version der Geschichte. Es zählt
die juristische Wahrheit: Sie muss beweisen, dass
der Mann nicht wusste, dass es kein Einvernehmen
gab. Doch was ist, wenn es einem selbst passiert?
Vor dieser Frage steht Tessa, als sie selbst Opfer
wird und sich plötzlich auf der anderen Seite des
Gerichtsaals findet.
Tickets: 34 / 32 / 30 / 28 / 26 €
Rio de Janeiro in den 60er Jahren: Es ist Karneval,
die Zeit der farbenprächtigen Paraden, des
Festes und Rausches. Wie jedes Jahr schicken
die verschiedenen Samba-Schulen ihre besten
Vertreter*innen, um auszufechten, wer der oder
die beste Sambista ist. Doch Samba ist weit
mehr als bloß ein grelles Spektakel für Touristen,
eine ekstatische Show oder ein erbitterter Wettstreit
konkurrierender Schulen. Das lernt auch
die Verliererin des aktuellen Wettbewerbs, die
sich, nachdem sie besiegt wurde, eigentlich nur
bei ihrer Großmutter ausweinen möchte. Doch
stattdessen nimmt diese sie mit auf eine Reise
zu den Ursprüngen des Samba, die sie selbst
noch miterlebt hat. Dabei zeigt sie ihr, wie sich
aus ehemals von der Regierung unterdrückten
Ritualen, Tänzen und Musikformen das heutige
Nationalsymbol Brasiliens entwickelt hat.

Der Schauspieler Max Urlacher präsentiert einige der schönsten Sonette, Monologe und Dialoge William Shakespeares – eine poetische Hommage an die Liebe14
Dem Gelehrten Heinrich Faust erscheint „das
verfluchte Hier und Jetzt“ wertlos. Getrieben
von einem unstillbaren Verlangen, möchte er
die Grenzen von Lehre und Wissenschaft, seines
Ichs und der Welt erweitern, Fantasie und
Realität überwinden, Zeit außer Kraft setzen,
Geist und Körper in einen Rausch versetzen. Am
Ende der Reise in die „kleine Welt“ (Faust 1) sind
Fausts minderjährige Geliebte Gretchen und ihr
Kind tot und die Weltformel ist nicht gefunden.
Diese Produktion ist eine Reise durch das
Goethesche
Universum: von der griechischen
Mythologie bis zum Anthropozän. Dominique
Horwitz und Regisseur Torsten Fischer bieten
eine tiefgründige Auseinandersetzung mit
Fausts ewigem Kampf, eine Erkundung von
Macht, Besitz und der Suche nach dem wahren
Sinn des Lebens.
Eigentlich war er für einen Kindergeburtstag
gebucht. Durch eine Verwechslung findet sich
Gabriel plötzlich bei der attraktiven Geschäftsfrau
Sarah, die ihrem Vater seinen zukünftigen
Schwiegersohn vorstellen will. Einen George
Clooney hatte sie geordert – nun muss sie mit
Gabriel Vorlieb nehmen. Schnell wird er über
die Details seiner angeblichen Beziehung zu
Sarah unterrichtet. Gabriel soll einen erfolgreichen
Schönheitschirurgen mimen. Als Papa Karl
die Bühne betritt und die Lügenblase zu platzen
droht, offenbart sich immer mehr, dass hier alle
nur eine Rolle spielen.
Folke Brabands Beziehungskomödie hinterfragt
ein Geschäftsmodell, das auf vorgetäuschten
sozialen Bindungen basiert. Dabei verliert er
nie den Humor aus den Augen und macht den
Zuschauer zum Mitwisser bei Schein und Sein.

Gogol und Mussorgsky zu Gast bei dem Theaterring
Die Nase des Kollegienassessors Kowaljow trennt sich eines Tages von ihrem Besitzer und wandelt als selbstständiges menschliches Wesen im Rang eines Staatsrates durch Petersburg, bis sie nach zahlreichen Ab- und Irrwegen wieder ins Gesicht des Beamten zurückfindet. In Nicolai Gogols Groteske verbinden sich untrennbar Phantastik und Realität.
Die Rezitatorin Madeleine Milojcic und der Pianist Nima Mirkhoshhal bringen mit feinem Gefühl für absurde Komik den Text begleitet von Auszügen aus Modest Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« zum Klingen. Nach einer Pause lädt Nima das Publikum ein, ihn auf der musikalischen Reise von Schuberts »Wanderer Fantasie« zu begleiten.
Die Liebesgeschichte handelt von zwei jungen
Leuten, die die Konventionen ihrer Zeit ignorieren,
um ihren Herzen zu folgen. Die verheiratete
Anna Karenina verliert völlig den Halt, als sie den
umwerfenden Militäroffizier Wronsky trifft. Als
die Wahrheit über ihre leidenschaftliche Beziehung
ans Licht kommt, geht es Annas Ehemann
mehr um die Wahrung des Scheins, letztendlich
will er aber die Scheidung. Von der Gesellschaft
verstoßen fliehen die Liebenden nach Italien, wo
Anna feststellt, dass sie von allen isoliert ist –
außer ihrem Liebhaber. Schließlich bringt Anna
ein gemeinsames Kind zur Welt, woraufhin
Wronsky
den Dienst quittieren muss. In einem
hysterischen Zustand, müde von den Lügen, der
öffentlichen Verurteilung, den Problemen mit
ihrem Mann, fühlt sie sich nur noch unglücklich.
Der junge, idealistische Wissenschaftler Victor
Frankenstein erweckt ein aus Leichenteilen
zusammengesetztes künstliches Wesen zum
Leben. Das abstoßende Monster erregt in seiner
Umgebung überall Angst und Schrecken. Wegen
seines Äußeren wird es abgelehnt und verfolgt.
Es sehnt sich jedoch nur nach Zuneigung und
Liebe und bittet Frankenstein um eine Gefährtin.
Als Frankenstein das ablehnt, beginnt das Wesen
zu morden. Hasserfüllt jagt Frankenstein sein
Geschöpf bis in die Arktis.
Mary Shelleys ‚Frankenstein oder Der moderne
Prometheus‘ ist als ausgesprochenes Monster in
das kollektive Gedächtnis eingegangen: Wunderbar
gruselig und beängstigend aktuell!
Als hätte Emma nicht schon genug Probleme …
Ihr Vater steckt mitten in einer Geschlechtsumwandlung
und ihren Freund Oliver hat sie nach
einem Krach vor die Tür gesetzt. Doch kurz
danach steht er wieder da und sondert monotone
Begrüßungsfloskeln ab: „Oliver Vierpunktnull“.
„Hallo“. „Guten Tag“. Bald ist klar: Oliver 4.0
ist eine künstliche Intelligenz, ein menschenähnlicher
Computer, der als Haushaltsroboter für
Emma ermittelt wurde und nun auf der Flucht vor
dem Roboterfänger ist. Die virtuelle Haushaltshilfe
nimmt schließlich menschliche Züge an und
erweist sich nicht nur als optische Kopie, sondern
als perfekter Ersatz für den echten Oliver. Es funkt
zwischen Emma und dem „Oliver“. Doch was passiert,
wenn ein Roboter plötzlich die Liebe entdeckt?
Hat er Kontrolle über das, was er tut, über
seine Gefühle? Und welche Auswirkungen hat
wohl ein noch so kleiner Fehler im System?